Nachdem sie sechs Jahre gebraucht haben, um Stalker endlich in die Läden zu bringen, haben es die Jungs von GSC eigentlich verdient, ein wenig kürzer zu treten. Sie haben die Chance verdient, mal so richtig aus zu spannen und den ganzen Stress abzulegen. Zumindest eine kurze Zeit. Stattdessen kommen sie mit einem Spiel zurück, das genauso gigantisch ist wie der Vorgänger. Es ist noch nicht mal eine einfache Erweiterung – es ist ein komplettes Prequel.
Doch diesmal brauchen sie keine sechs Jahre, sagen zumindest Oleg Yavorsky und Valentine Yeltyshev, die das Spiel auf der E3 vorstellten und trotz der langen Entwicklung und ihrem Flug aus der Ukraine gar nicht verbraucht aussahen. Aber vielleicht ist für sie die Reise auch der angenehmere Teil.
Clear Sky, wie das Spiel heißt, versetzt Euch in die Rolle von Strelok, bei einem seiner ersten Besuch in der Zone – der 30 Kilometer große Sicherheitsbereich um den Tschernobyl Atomreaktor, den man schon bei Shadow of Chernobyl besuchte. Wie immer, passieren dort seltsame Dinge (schließlich gab es dort einen Unfall) und eine Gruppe von Stalkern, die es direkt zum Reaktor schaffte, löste eine „gigantische Explosion“ aus, die den Bereich noch weiter destabilisierte.
Nun gibt es dort keinen sichere Stelle mehr, dafür aber ein paar neue Bereiche – zum Beispiel den roten Wald, Limansk und den Untergrund von Pripyat – wo der Unfall unsere guten alten Freunde, die Anomalien, zum Vorschein gebracht hat.
Die Kämpfe werden laut GSC viel dynamischer ablaufen als zuvor.
Das ist alles, was und Yavorsky unnd Yeltyshev erzählten, bevor sie uns den neuen DirectX 9- Renderer (das Spiel unterstützt auch DX 10, doch diese Version ist noch mitten in der Entwicklung, weshalb sie es noch nicht mitgebracht haben) und die verbesserten Animationen, Charaktermodelle und Umgebungen vorstellten. Nach ein paar geskripteten Situationen, die uns mit einer Gruppe von Stalkern bekannt machten, durften wir endlich selbst Hand anlegen und uns erneut in die Zone wagen.
Als wir ein zerstörtes Krankenhaus betraten, wies uns unser der Entwickler auf das beeindruckende Parallax Mapping hin, das den Steinen, dem rostigen Metall und dem zerfallenen Inventar viel mehr Volumen verleiht (die DX 10-Version wird stattdessen das noch fortschrittlichere Displacement Mapping verwenden).
Außerdem erklärte er uns, dass es keine Light Maps mehr geben wird, sondern die ganze Beleuchtung dynamisch berechnet wird.
Das Krankenhaus aus der Demo sieht wirklich extrem gut aus.
In einer gigantischen Halle, mit einem zerstörten Dach und Balkonen auf der ganzen Länge, beobachten wir ein Feuergefecht zwischen zwei Gruppierungen, deren Schüsse von einer rostigen Lampe abprallen, die daraufhin an ihrem Kabel durch die Gegend schwingt.
Jeder Schuss beleuchtet mit seinem Mündungsfeuer den gesamten Raum, während die Lampe mit ihrem Lichtstrahl sich bewegende Schatten produziert. Die sowieso schon fantastische Atmosphäre, die wir mehrfach im Test erwähnten, wird dadurch weiter verbessert.
Trotz dieser Verbesserungen, sollen die System-Anforderungen laut den Entwicklern genau dem ersten Teil entsprechen. Was bedeutet, dass man auch mit einem etwas älteren System die fantastischen Physik-Effekte – mit Rollstühlen, die von den Balkonen herunter geschossen werden, zerspringenden Kisten und zerlegbaren Wandelementen – genießen kann.
Zweite Bericht den Ich gefunden hab!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und ja, Euer PC wird auch mit den geskripteten Ereignissen klar kommen, wie die Zerstörung einer Wand durch eine Bombe, die einer Eurer Partner auf Knopfdruck zünden kann. Dieser alte PC soll auch mit den vielen Bruchstücken, Partikeln und Rauchelementen klar kommen?
Gleichzeitig geht die neue Animations-Engine eine gelungene Ehe mit den neuen Charaktermodellen ein. Wenn man sich die neuen Stalker so anschaut (mit einer Camouflage-Kapuze, einer zerschlissenen Kevlar-Weste, gerippten Schulter-Pads und einem Abzeichen mit einem Vogel, der über Wasser fliegt, auf jedem Bizeps), sieht man wirklich die Verbesserungen.
Manche Gebäude wurden verschüttet.
Die erweiterten Bewegungen passen perfekt zu diesen wunderschönen Normal Map-Figuren, wie sie aus der Deckung heraus auf die Gegner schießen und bei einem Treffer realistisch per Rag Doll nach hinten gerissen werden (dank dem God Mode und Streloks Granatenwerfer).
Yeltyshev versprach uns eine vielleicht sogar noch größere Freiheit, wie bei Shadow of Chernobyl, doch im Demo-Level jagten wir durch einen engen Bereich mit vielen geskripteten Sequenzen. Mitten im Feuergefecht versagt unser Sturmgewehr und ein Hubschrauber greift durch die gesprengte Decke in den Kampf ein (kein echter Gegner dank unserer Unsterblichkeit). Danach werden wir im zweiten Raum von einem schweren Maschinengewehr-Schützen zurück gedrängt und müssen uns einiger Gegner erwehren, die sich abseilen, bevor einer unserer Kollegen es bis zur Stellung unserer Feinde schafft und mit einer Granate den Schützen ausschaltet.
Die gleichen System-Anforderungen? Ok!
Diesmal wird es außerdem mehr Fraktionen geben, denen wir allen bei Clear Sky beitreten können. Sie alle kämpfen um die Zone und versuchen verschiedene Bereiche zu sichern, wie zum Beispiel Versorgungs-Punkte (wo sie nach Artefakten jagen, um ihren Reichtum zu vermehren und sich besser zu schützen) und Technologie-Punkte (hilfreich um an bessere Waffen und Ausrüstung zu gelangen).
Indem Ihr ihnen beitretet, könnt Ihr sie vielleicht zum Sieg führen oder zumindest die eigenen Chancen verbessern. Die NPCs werden sich auch intelligenter in den Kämpfen verhalten und ihren Geschäften nachgehen, wenn Ihr alleine unterwegs seid. Das A-Life-System gibt ihnen die Freiheit ihrem Ziel nach Reichtum und Ruhm nachzugehen, auch wenn Ihr nur zuschaut.
Nach der Demo, die auf diese kleine Action-Sequenz und ein paar Technik-Specials beschränkt war, wurde uns versichert, dass es auf der Games Convention – über die wir im August ausführlich berichten – mehr zu sehen gibt.
Yeltyshev wollte uns nicht verraten, wer das Spiel veröffentlichen wird. Nur so viel: Es werden gerade Gespräche geführt und das Spiel soll im ersten Quartal 2008 auf den Markt kommen. Zum Abschied bekamen wir noch ein Disc mit ein paar schicken Screenshots, die Ihr hier findet. Wir dachten, wir erwähnen das mal, weil die armen Hunde die ganze Zeit die Bilder auf einem Laptop brennen mussten. Alles also noch genauso sympathisch improvisiert und solide wie beim letzten Mal. Zone out.